Anna Janßen gewann bei der Junioren-WM in Lima/Peru die Goldmedaille im Liegendschießen und im Mixed-Wettbewerb KK-3×40 sowie Bronze mit dem Juniorinnen-Trio KK-3×40.
„Ich bin überglücklich, dass ich mit dem WM-Titel herausgekommen bin. Das hat keiner erwartet – ich auch nicht. Das freut einen umso mehr“, sagte Anna Janßen (NRW) danach lachend. Das deutsche Ausnahmetalent schoss sechs konstante Serien und hatte am Ende mit 623.3 Ringen exakt einen Ring Vorsprung auf die zweitplatzierte US-Amerikanerin Carolynn Tucker. „Ich war sehr konsequent und habe meine Technik sehr gut abrufen können. Dass ich damit so belohnt wurde, ist natürlich sehr schön“, so Janßen über ihren Gold-Coup und ihre zweite WM-Medaille in ihrer noch jungen Karriere (2017 Silber mit dem Luftgewehr). Larissa Weindorf (22. Platz, 613,7) und Lea Ruppel (35. Platz, 608,5) gelang es nicht, über sechs Serien Konstanz zu zeigen.
Marc Hülsmann (NRW) wurde im Liegendschießen guter Sechster (619,9) und belegte im olympischen KK-3×40-Wettkampf den 17. Platz (1155). Mit dem Luftgewehr wurde er 20. mit 620,0 Ringen. Insgesamt zeigten die Junioren einen sehr gelungenen Mannschafts-Auftritt. Hülsmann sprach allen DSB-Teilnehmern aus der Seele: „Es war eine riesige Erfahrung für mich, und ich bin echt glücklich, hier schießen zu dürfen.“
Im Mixed-Wettbewerb KK-Liegendschießen verpassten Anna Janßen & Marc Hülsmann (beide NRW) das Bronzefinale hauchdünn. Sie waren aufs Komma ringgleich mit dem zweiten US-Team, hatten aber die schwächere Abschlussserie.
Pech hatte Anna Janßen im Dreistellungswettkampf, wo sie mit 1169 Ringen als Neunte das Finale nur knapp verfehlte und vor allem im Liegendanschlag ein bis zwei Ringe liegen ließ.
Ganz souverän sicherten sich Anna Janßen (NRW), Nele Stark und Melissa Weindorf dagegen die Bronzemedaille in der KK-3×40 Teamentscheidung. Gegen Estland setzte sich das deutsche Trio mit 46-38 durch. Stark im Kniend-, Weindorf im Liegend- und Janßen im Stehend-Anschlag ließen der Konkurrenz keine Chance, waren von Beginn an in Führung und brachten diese auch locker ins Ziel.
Eine Medaille war auch bei den Luftgewehrentscheidungen mit dem Team im Bereich des Möglichen. Sowohl die Juniorinnen als auch die Junioren standen im kleinen Finale, nachdem sie sich in der Qualifikation jeweils als Dritte (620,5 Junioren, 622,1 Juniorinnen) behauptet hatten. Den Juniorinnen Anna Janßen (NRW), Larissa Weindorf und Lea Ruppel fehlten nur 0,3 Ringe für das Goldfinale. Auch Max Ohlenburger, Justus Ott und Marc Hülsmann (NRW) lieferten sich mit den Spaniern einen spannenden Kampf mit dem Luftgewehr, der lange ausgeglichen verlief. Da die Spanier in den letzten drei Serien immer einen Tick präziser agierten, hieß es Platz vier aus deutscher Sicht.
„Das ist die coolste Medaille“
Anna Janßen über ihre dritte Medaille bei der WM
„Das ist die coolste Medaille!“, jubelte Anna Janßen und lieferte gleich die Erklärung hinterher. „Weil wir die Inder besiegen konnten, die ja sehr dominant sind.“ Im Goldfinale traten Max Braun und Anna Janßen (NRW) sehr dominant auf. Von Beginn an setzten sie ihre Gegner mit hohen Wertungen unter Druck, Braun brillierte im Kniend-Anschlag, Janßen lieferte sich im Stehend-Anschlag mit Einzel-Weltmeister Aishwary Tomar ein heißes Duell. „Wir hatten schon vor Wochen geunkt, dass wir in der Kombination gute Chancen haben, weil Max im Knien und ich im Stehen ganz gut sind“, verriet Janßen, dass der Erfolg nicht eingeplant, aber schon einmal mental durchgespielt worden war. Letztlich siegte das DSB-Duo mit 31-17 und sparte somit wertvolle Zeit. Denn der Rückflug stand kurze Zeit später auf dem Plan…
Kommentare von Jörg Jagener