Nur haarscharf verpasste Gewehrschützin Anna Janßen als Vierte im Finale eine Medaille bei den Youth Olympic Games in Buenos Aires. 621,8 Ringe standen nach 60 Schuss auf dem Konto der 17-jährigen. Das Nachwuchstalent aus Kevelaer hatte sich durch eine starke Vorstellung in der Qualifikation, die sie als Sechste beendete, eines der begehrten Finaltickets mit dem Luftgewehr geholt.
„Ich musste während den 60 Schuss sehr viel arbeiten, deshalb war die Freude umso größer, dass es fürs Finale gereicht hat“, freute sich Janßen (Foto) nach der Qualifikation und lobte die Schießanlage: „Es ist richtig schön dort zu schießen.“
Im Finale startete Anna Janßen famos und zeigte keinerlei Nervosität. Zehn Zehner am Stück und eine Serie von 103,2 Ringen brachten sie ringgleich mit der Russin Dereviagina vorerst auf den Bronzerang. Mit einer 10,8 und 10,7 in Folge ließ sie jedoch die Russin bald hinter sich und katapultierte sich auf Platz zwei, dicht hinter die Inderin Mehuli Ghosh. Schuss für Schuss zog Janßen ihr Ding durch, schoss eine Zehn nach der anderen und setzte sich so nach 14 Schüssen sogar an die Spitze des Feldes. Nur zwei Zehntel trennten die ersten vier Schützinnen – ein heißes Kopf-an-Kopf-Rennen um die Medaillen begann. Eine einzige Neun im allerletzten Schuss bedeuteten für Anna Janßen am Ende den undankbaren 4. Platz in diesem hochklassigen und hochdramatischen Finale. Nur 0,3 Ringe trennten sie am Ende von der Serbin Malic und dem Traum einer Medaille. „Die Enttäuschung ist groß, wenn man so nah an einer Medaille dran ist“, zeigte sich die junge Athletin geknickt. Aber auch die Inderin Mehuli Gosh vergab mit einer 9,1 im letzten Schuss noch den Sieg an die Dänin Stephanie Grundsoee. Bronze ging an Marija Malic aus Serbien.