Endlich! Nele Wißmer hat beim Weltcup im finnischen Lahti den ersten Quotenplatz für die deutschen Flintenschützen gewonnen.
Die 22-Jährige wurde beim letzten Flinten-Weltcup des Jahres Fünfte. Die finnischen Felsbrocken, die dem deutschen Team von der Seele polterten, waren bis nach Deutschland zu hören. Bis dato hatten weder Trap- noch Skeet Schützinnen und Schützen einen Quotenplatz für Tokio 2020 geholt, und die Chancen werden zunehmend weniger. In Lahti findet der letzte Quoten-Weltcup statt, es folgen nur noch die EM im italienischen Lonato vom 3. bis 17. September und ein kontinentales Quotenplatzturnier im nächsten Jahr.
Umso beeindruckender war das Auftreten von Nele Wißmer (Foto). Die Sportsoldatin nahm erstmals in diesem Jahr an einem Weltcup teil und steigerte sich in der Qualifikation bei Dauerregen und zwischenzeitlichem Gewitterguss nach einer 21er Auftaktrunde deutlich: Eine „Volle“ und eine 23-er Serie folgten am ersten Tag, am zweiten reichten 45 weitere Treffer, um das Stechen um den letzten Finalplatz zu erreichen. Da jedoch vier der vor ihr liegenden Schützinnen (je zwei ITA und USA) sowie die Stech-Gegnerin aus Argentinien bereits Quotenplätze hatten, stand schon vor dem Stechen fest: Deutschland hat den ersten Flinten-Quotenplatz für Tokio 2020 sicher. Als Sahnehäubchen setzte sich die für den SSC Schale startende Hannoveranerin im Stechen durch und stand somit erstmals in ihrer Karriere in einem Weltcup-Finale. Dort war sie jüngste Teilnehmerin und erwischte einen schweren Start mit zwei Fehlschüssen. Doch – wie schon in der Qualifikation – steigerte sie sich und überrundete noch eine der Italienerinnen. Mit 21 Treffern (von 30 möglichen) beendete sie das Finale auf Platz fünf und war hochzufrieden: „Es war ein toller Wettkampf! Es war anspruchsvoll mit dem Wetter, den Scheiben und dem Stand. Die Startserie war etwas schwierig, aber dann habe ich mich ja ganz gut gefangen.“
Katrin Wieslhuber (SSC Schale) hatte sich sicherlich mehr als 102 Scheiben und Platz 49 vorgestellt.
Kommentare von Jörg Jagener